Von Roland Schellwald
Die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) beflügelt die Kreativität von Fundraisern. Das zeigte sich bereits während der Ice-Bucket-Challenge, als sich unzählige Menschen für den guten Zweck originell beim eisigen Duschen präsentierten. Nun sorgt eine weitere Aktion für Furore: Ein Kanadier opfert seinen imposanten Rauschebart – und sorgt dadurch für einen unerwartet hohen Spendensegen.
Das Ziel: 5.000 Dollar für ALS sammeln
Der besagte Kanadier heißt Ralph Lethbridge und lebt in Clarenville/Neufundland. Er musste miterleben, dass drei seiner besten Freunde an ALS starben. Um sich gegen die heimtückische Krankheit zu engagieren, fasste er einen außergewöhnlichen Entschluss: Er würde sich seinen geliebten Bart öffentlich abrasieren lassen, um dadurch Spenden für den Kampf gegen ALS zu sammeln. 5.000 Dollar wollte er dafür zusammenbekommen, lautete ursprünglich die Zielsetzung.
40 Jahre, also rund 14.600 Tage lang, trug der Mann seine haarige Pracht voller Stolz im Gesicht. Seine Kinder und Enkelkinder kannten ihn nur vollbärtig. Da er seinen Lebensunterhalt auch als Weihnachtsbaumverkäufer verdient, war der graue, buschige Bart zu seinem Markenzeichen geworden. Außerdem wärmten die Haare sein Gesicht angenehm bei winterlichen Temperaturen. Kurz gesagt: Für Ralph Lethbridge bedeutet der Verlust seines Bartes ein großes Opfer. Das spürten wohl auch die Spender!
Der Bart ist ab – und die Spendenbüchse voll!
In der Halbzeitpause eines Eishockeyspiels wurden die Barthaare vor einem großen Publikum entfernt. Lethbridge hatte Tränen in den Augen, als das Rasiermesser angesetzt wurde. Und als die Haare weg waren, war er erstaunt, wie alt er ohne Bart aussah. Er befürchtete gar im Spaß, dass ihn nun seine Frau Virginia verlassen würde. Die wiederum dementierte seine Trennungsbefürchtungen sofort. Stattdessen sagte sie ihm: „Ich bin stolz auf Dich!“
Die Bilanz der Aktion kann sich sehen lassen. Das Publikum im Eishockeystadion tobte, als die hohe Spendensumme verkündet wurde: Statt der erhofften 5.000 Dollar kamen im Rahmen der Enthaarungs-Aktion insgesamt sage und schreibe 51.000 Dollar zusammen. Und für seinen Einsatz gegen ALS erhielt Ralph Leathbridge darüber hinaus den Titel „Clarenville’s Sexiest Man Alive“ verliehen. Inzwischen sprießt der Bart aber bereits wieder, denn zu Weihnachten will Lethbridge wieder einen grauen Bart tragen, wenn er Tannenbäume verkauft.
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